1. Überwachung des Erntezustands
Krankheits- und Schädlingsbekämpfung
Neben der Identifizierung gestresster Pflanzen, die unter Nährstoff- oder Wassermangel leiden, kann die Fernerkundung eingesetzt werden, um Pflanzen vor potentiellen Schädlingen, Pilzen oder Bakterien zu beschützen. Indem landwirtschaftliches Wissen mit Fernerkundungsdaten kombiniert wird, können frühe Warnungen ausgestoßen werden. Diese können durch Gegenmaßnahmen einen Krankheits- oder Schädlingsbefall der Ernte rechtzeitig verhindern.
Die oben gezeigte multispektrale Aufnahme zeigt Baumwollpflanzen, die aufgrund günstiger Bedingungen schneller wachsen als andere. Diese Pflanzen (rot gefärbt) bilden die wahrscheinlichsten Ziele eines Krankheits- oder Schädlingsangriffs. Mit diesem Wissen können Pestizide zielgenau nur in den roten Gebieten eingesetzt werden. So verringern sich die Kosten der Behandlung und - noch wichtiger - die Menge der Chemikalien, die in die Umwelt abgegeben werden.
Es ist ebenfalls möglich, das Ausmaß einer durch Krankheiten und Schädlinge verursachten Zerstörung zu ermitteln. Die Methode gleicht der, die zur Bestimmung gestresster Pflanzen benutzt wird. Die Symptome solcher Angriffe zeigen sich normalerweise durch das Zerstören des Chlorophylls, und wie bereits gezeigt kann eine Reduktion der Chlorophyllkonzentration in Pflanzen mittels Fernerkundung identifiziert werden.
Frage: Sehen Sie sich die Muster des oberen Bildes an. Können Sie erklären, warum einige Baumwollpflanzen schneller wachsen als andere?
Neben dem Chlorophyllverlust können Krankheiten und Schädlinge auch ganze Blätter zerstören und somit die Blattfläche reduzieren. Daraus folgt, dass die Leistungsfähigkeit der Pflanzen, die Photosynthese durchzuführen, verringert wird. Da der Blattflächenindex (BFI) von Pflanzen ermittelt werden kann, ist es möglich einen Insektenbefall (so beispielsweise durch die Mottenlarve) früh zu entdecken und die Bauern zu warnen, damit sie geeignete Bekämpfungsmethoden einsetzen können.
Die Fernerkundung ermöglicht es auch, Pflanzen zu identifizieren, die mehr Düngemittel oder Pestizide brauchen. Gleichzeitig kann die Menge der erforderlichen Chemikalien reguliert und reduziert werden. Für weitere Informationen schauen Sie sich bitte das Kapitel Pflanzenbau/Präzisionsackerbau an.