2. Ermittlung des Ernteertrags

Ermittlung des Ernteertrags ausschließlich mit Fernerkundung (1/2)

Allgemein gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, um den Ernteertrag durch Fernerkundungsdaten zu ermitteln. Die erste basiert ausschließlich auf Fernerkundungsdaten, wohingegen die zweite auch weitere Daten in der Berechnung nutzt. Diese zusätzlichen Daten werden in Modellen gebraucht, die das Wachstum der Ernte simulieren und so letztendlich zu einer Ermittlung des Ernteertrags führen.

Auf der rechten Seite sehen Sie zwei Falschfarbenbilder (das nahe Infrarot, Rot und Grün erscheinen als Rot, Grün und Blau) eines Gebiets in Sachsen, nahe der Grenze zu Polen. Die Bilder wurden mit den Satelliten SPOT 2 und SPOT 5 im Mai und August 2005 aufgenommen. Klicken Sie auf die Titel oberhalb des Bildes, um zwischen den Zeiten zu wechseln.

Sie sehen, dass das Bild im Mai wesentlich mehr "rot" zeigt. Eine starke nahe infrarote Reflexion wird normalerweise mit dem Vorkommen von Vegetation assoziiert, da Pflanzen eine große Menge der nahen Infrarotstrahlung reflektieren. Auf dem Bild im August hingegen erscheinen weniger Felder rot. Dies ist damit zu erklären, dass im Mai der Großteil der Ernte seinen Wachstumshöhepunkt erreicht hat, während sich die Pflanzen im August dem Stadium der Seneszenz nähern oder sich bereits dort befinden. In dieser Phase konzentriert die Pflanze ihre Energie auf die Produktion der Früchte und nicht mehr auf die Produktion grüner Biomasse. Daher beginnen das Chlorophyll und die Zellstruktur zu zerfallen und die Blätter erscheinen für das menschliche Auge gelb und braun. Die nahe infrarote Reflexion nimmt somit ab, da die Zellen langsam sterben. Auf den cyanfarbigen Feldern wächst keine Vegetation, deshalb weisen sie nur eine geringe nahe infarote Reflexion auf. Die Farbe cyan wird durch eine Kombination der Farben blau und grün produziert. Das bedeutet, dass die leeren Felder ähnliche rote und grüne Reflexionen besitzen und wir dort reinen Erdboden sehen.

Mai 2005 August 2005