2. Verstädterung
Ozeanien
Ozeanien umfasst die pazifische Inselwelt zwischen Australien, den Philippinen und Amerika, zwischen dem Nördlichen Wendekreis und 50° südlicher Breite. Teilweise werden die Inseln Ozeaniens mit Australien als Kontinent unter dem Namen Australien und Ozeanien zusammengefasst. Ozeanien besteht aus einer Reihe unabhängiger Staaten und nicht selbstständiger Gebiete, die größten sind Papua-Neuguinea, Neuseeland sowie die Hawaii-Inseln (Meyers Lexikon Online).
Die über 7 500 Inseln umfassen eine Landfläche von insgesamt fast 1,3 Mio. km² und sind über ein Meeresgebiet von etwa 70 Mio. km² verteilt. Rund 2 100 Inseln sind bewohnt. Von den 16,5 Mio. Einwohnern (2005) leben insgesamt etwa 12,2 Mio. auf Neuguinea und in Neuseeland. In Ozeanien insgesamt leben etwa 75 % der Menschen in Städten (Gresh 2007, Meyers Lexikon Online).
Gründe für die Landflucht
Städte boten und bieten bis heute mit ihrer zentralisierten Infrastruktur:
- bessere Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten
- bessere Gesundheitsversorgung
- besserer Zugang zu Gütern, Wasser und Strom
- besserer Zugang zu internationalen Verkehrsknotenpunkten (Suedseetraeumereien)
Das unkontrollierte und ungeplante Wachstum der Millionen- und Megastädte der Länder der Peripherie und Semiperipherie ist heute sicherlich das mit Abstand größte Problem der Urbanisierung (Blotevogel 2003).
Folgen
- Soziale, ökonomische und städtebauliche Segregation der Städte
- Zerfall in mehrere "Stadtwelten", die sowohl in der Wahrnehmung und in den Aktionsräumen der Bevölkerung als auch in den Strategien der Stadtplanung immer mehr auseinanderfallen (Blotevogel 2003).
Die Situation der großen Städte in den Ländern der sogenannten Dritten Welt ist jedoch insofern nicht vergleichbar, als...
- der Umfang des Wachstums ganz andere Dimensionen erreicht
- das Städtewachstum zumeist nicht mit einer Industrialisierung und einem entsprechenden Arbeitsplatzangebot in den Städten einhergeht
- Teile der großen Städte dem modernen, in die Weltwirtschaft integrierten Sektor angehören (Blotevogel 2003)
Urbanisierung in Sydney
Die Großstädte Australiens stehen seit jeher im gegenseitigen Wettbewerb. Dies hat die Grundlage für einen geographisch weiter ausgedehnten Konkurrenzkampf innerhalb der letzten Jahre geschaffen. Sydney hat sich zur maßgebenden Stadt Australiens etabliert. Sie bildet einen bedeutenden internationalen Luftverkehrsknotenpunkt sowie das wichtigste Finanzzentrum des Landes. Infolge des Wirtschaftswachtums in Asien nimmt Sydney eine zunehmende Rolle für transnationale Unternehmung in Südostasien ein. Der Bundesstaat New South Wales übernimmt die strategische Planung der Metropolregion Sydneys. Ausgehend von den beiden natürlichen Hafenbecken (Botany Bay im Süden und Sydney Harbor im Norden), ist die Stadt stetig gewachsen. Gegenwärtig leben dort über vier Millionen Menschen aus über 100 Ländern (NASA Visible Earth, UN-HABITAT 2001).