Los Angeles
LA ist mit seinem verstädterten Gebieten eine ethnisch diverse, beinahe tropische Megalopolis geworden und ist als Zentrum der westlichen USA, mit einer Bevölkerung von 18 Millionen, eine der größten amerikanischen Agglomerationen.
Los Angeles, die Stadt der "tausend Vororte", besitzt keinen gewachsenen Stadtkern wie z.B. europäische Städte. Sie besitzt zwar eine Hochhausbebauung innerhalb des CBDs (Central Business District), der suburbane Ring breitet sich jedoch 80 km entlang der Westküste aus.
Die Wirtschaft der Stadt basiert auf internationalem Handel, Weltraum-Wissenschaften, Landwirtschaft, Tourismus und dem Filmgeschäft. Los Angeles zeigt einen Teil der typischen kosmopolitischen und globalen Stadt der Zukunft (NASA).
In Los Angeles spielt der öffentliche Nahverkehr kaum eine Rolle. Ein Ausbau der U-Bahn ist aufgrund hoher Kosten für die Erdbebensicherheit und einer geringen Besiedelungsdichte nicht ökonomisch, nur der Busverkehr ist rentabel. Damit sind die Bewohner der Stadt fast komplett auf das Auto angewiesen. Mit durchschnittlich 72 Stunden Stau pro Person im Jahr führt LA damit leider auch die Staustatistik der USA an (Claaßen 2008).
Die "horizontale Stadt " liegt vorwiegend in ebenen Küstengebieten und in Inlandstälern. Die angrenzenden Berge sind für eine Besiedlung nicht geeignet. Hauptgrund ist die relative "junge" Bergentwicklung bzw. die fortwährende Bildung (und Erosion) der Hänge in dieser seismisch aktiven (und damit erdbebengefährdeten) Region (NASA).
"Urban realms"
Als "urban realms" werden riesige Ballungsgebiete mit vielen Zentren beschrieben, die zwar in bestimmten Bereichen unabhängig voneinander agieren, aber in einer größeren städtischen Sphäre miteinander verbunden sind. Die Zentren bilden separate und eigene Wirtschaftsräume, soziale und politische Einheiten, dies aber in einem einzigen städtischen Rahmen. Los Angeles ist für solche "urban realms" ein Prototyp mit einer viele Zentren umfassenden Stadtlandschaft.
Die Stadt besteht weitgehend aus einer eingeschossigen, aufgelockerten Wohnbebauung, durchzogen von einem Netz aus Stadtautobahnen und Schnellstraßen. Regionale Einkaufszentren, Geschäft- und Industrieansiedlungen in der suburbanen Zone sind die CBDs der äußeren Zentren.
Das Wachstum der angrenzenden Städte ist das Kennzeichen amerikanischer Verstädterung seit den 1960er Jahren. In den 1970ern und 1980ern wurden Autobahnen, Ringstraßen und andere Verkehrsadern gebaut. Nach 1970 etwa entstanden neue suburbane Innenstädte, um den neuen ansässigen Industrien und Gewerben als Multifunktions-Knotenpunkte zu dienen. Diese neuen Städte nennt man auch "Edge"-Cities. Von 1980 bis 1990 gab es ein Siedlungswachstum von 26%, heute hat es sich zwar verringert, die Stadt dehnt sich jedoch noch weiter entlang der Highways aus.
Das Modell des "urban realm" stellt einen letzten Schritt in der Erklärung städtischer Strukturen da (Claaßen 2008, De Blij, Murphy 2003).
Los Angeles aus verschiedenen Perspektiven
"In der vom Auto abhängigen, auf Bequemlichkeit und Lebensqualität angelegten Stadt, in der mehr als die Hälfte der Stadtfläche auf Straßen und Parkplätze entfällt, sehen viele Menschen wichtige politisch-kulturelle und gesellschaftliche Wertvorstellungen ausgelebt." (Schneider-Sliwa, zitiert nach Claaßen 2008)
Aufgaben: 1. Beschreiben Sie die topographische Lage der Stadt und ihre natürlichen Barrieren mit Hilfe der zahlreichen Bilder.
2. Charakterisieren Sie die Folgen der starken Suburbanisierung im Raum Los Angeles.
3. Vergleichen Sie die Suburbanisierung in Los Angeles mit der der anderen Städte im Lernmodul (Mexico City, London, Johannesburg oder Mumbai).
4. Erklären Sie das obige Zitat und bewerten Sie es im Hinblick auf die Verstädterung in den USA.