London (1/2)
London gilt aus Ausgangspunkt des weltweiten Verstädterungsprozesses und war bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs die größte Stadt der Erde. Die Entstehung dieser ersten modernen 'Megacity' wurde durch die Industrielle Revolution befeuert. Sie ist heute eine der vier Weltstädte, auch world cities genannt (neben New York, Paris und Tokio) (Burdett 2007, Gresh 2007).
Die Stadt London wurde als mittelalteriches Zentrum innerhalb der Mauern des alten römischen Londiniums erbaut. Heute nach Jahrzehnten des Niedergangs erlebt die Stadt wieder eine Zeit intensiven Wachstums. Innerhalb der letzten 20 Jahre wuchs die Bevölkerung Londons von 6,7 auf 7,5 Millionen. Diese Zahl soll bis 2015 auf bis zu 8 Millionen ansteigen. Die Bevölkerung ist relativ großzügig verteilt, die durchschnittliche Bevölkerungsdichte liegt bei 4.795 EW/km². Der Großraum London, eine riesige Stadtregion im Südosten Englands ist das Zuhause von über 19 Millionen Menschen, von denen viele täglich nach London pendeln (Burdett 2007, Travers 2007, The Urban Age Project).
Das Anwachsen der Bevölkerung geht vorwiegend auf Migration zurück. In den letzten 10 Jahren wurden über 95% der Londoner Immigraten außerhalb des Vereinigten Königreichs geboren. London ist nun einer unvorhergesehenen Periode des Wachstums und des Wandels im 21. Jahrhundert ausgesetzt. Nach einer Studie von PriceWaterhouseCoopers (eines Beratungsunternehmens) wurde die Stadt im Jahr 2007 zur teuersten Stadt der Welt (Burdett, Rode 2007, Burdett 2007, Sudjic 2007).
London ist eine mehrzentrische Stadt mit großen Grün- und offenen Freizeitanlagen sowie vielen kleinen Zentren, Anlaufstellen der verschiedenen Wohngebiete mit einer intensiven Straßenkultur mit Märkten, Cafes und kommerziellen Aktivitäten (Burdett 2007).
Aufgaben: Vergleichen Sie die beiden Bilder miteinander und mit einer Atlaskarte.
1. Finden Sie gleiche Punkte auf beiden Bildern.
2. Beschreiben und erklären sie die unterschiedlichen Perspektiven.
In letzter Zeit hat London, als eine Dienstleistungs-orientierte Wirtschaftsmetropole mit globaler Ausrichtung, starkes wirtschaftliches Wachstum erlebt. Momentan wird das städtische Bruttosozialprodukt auf etwa 49.000 US Dollar pro Person geschätzt. Dies macht 18% der britischen Wirtschaft aus, bei gleichzeitig nur 12% der gesamten Bevölkerung. Londons kreative Industrien, wie Werbung, Medien, Mode und Design stelle nun sogar mehr Stellen zur Verfügung (über 500.000) wie finanzielle Dienstleister (Burdett 2007, The Urban Age Project).
Nicht alle Londoner profitieren von diesem Wirtschaftswachstum. Soziale Ausgrenzung und Deprivation sind als sog. 'Flecken der Armut' über das ganze Stadtgebiet verteilt, oft in direkter Nachbarschaft sehr reicher Gebiete. Während eine große Ausgrenzung in Süd- und Ost-London besteht, sind die Vorstädte Londons relativ wohlhabend und stabil. Die Bevölkerung der Stadt leided jedoch unter der zweit-höchsten Arbeitslosenquote Englands, 43% der Kinder im Stadtbereich leben in Armut (Burdett 2007, The Urban Age Project).
Entscheidend für ein Überleben Londons als faire und ausgeglichene Stadt ist die Schaffung von begrenzten Nachbarschaften mit Mischnutzungen (Wohnen, Arbeiten, Erholen), die gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind. Das zukünftige Wachstum der Stadt sollte in den bestehenden Stadtgrenzen aufgenommen werden. Die größte Möglichkeit für all dies stellt die Austragung der Olympischen Spiele im Lower Lea Valley, einem runtergekommenen östlichen Stadtteil im Jahr 2012 dar (Burdett 2007, Burdett, Rode 2007).
Aufgabe: 1. Nutzen Sie die Zahlen und den Text um London zu beschreiben und zu erklären.