Gated Communities
Gated Communities sind eine Art Wohngebiet, dass bewachte Eingänge für Fußgänger, Radfahrer und Autos besitzt. Über 7 Millionen Haushalte - etwa 6% der amerikanischen Bevölkerung - leben in solchen Gemeinschaften hinter Mauern und Zäunen. Etwa 4 Millionen davon leben in Wohnanlagen, in denen der Zugang durch Tore, Zugangscodes, Chipkarten oder Wachpersonal kontrolliert wird. Diese Gated Communities bestehen normalerweise aus kleinen Wohnstraßen und besitzen zahlreiche Annehmlichkeiten. Die Populariät dieser geschlossenen Wohnanlagen wächst laut Einschätzungen von Stadtentwicklern und Immobilienexperten landesweit in den USA (Wikipedia, El Nasser 2002).
Gründe für Gated Communities
- "It feels clean and safe." (Es fühlt sich sauber und sicher an.)
- Gated access is "a safety issue not so much from criminal elements [...]. It limits the amount of people who can come in." (Ein bewachter Zugang ist eine Sicherheitsmaßnahme, die nicht nur Kriminelle abhält, sondern auch die Zahl Fremder begrenzt.)
- "It's nice, quiet, private." (Es ist nett, ruhig und privat.)
- "You pretty much know everyone who comes in and out. There's less traffic." (Du kennst so ziemlich jeden der rein und raus geht. Es herrscht weniger Verkehr.)
- "It works for everyone, not just for the rich. Your children can actually play in the street like they used to in the olden days." (Es klappt für jeden, nicht nur bei den Reichen. Deine Kinder können sogar auf der Straße spielen, so wie früher.)
- "Some people think of gated as exclusive. Some think of it as security. But most think of privacy." (Einige denken bei geschlossenen Wohnanlagen an Exklusivität, andere an Sicherheit. Und alle an Privatheit.)
- Hoffnung auf steigende Eigentumswerte, Prestigegründe, Wunsch, Barrieren gegenüber ärmeren Wohngegenden oder anderen Rassen aufzubauen (El Nasser 2002)
- Die Motive in einer geschlossenen Wohnanlage zu leben sind meist bedingt durch die Furcht vor Kriminalität und die Angst von Unterschieden (Le Goix 2003)
Kritik
Es gibt keinen sicheren Beweis für eine dauerhafte Senkung der Kriminalität in Gated Communities oder abgegrenzten Straßen einer Sicherheitszone (Blakely, Snyder 1997).
Mauern und Tore können nicht immer die Kriminalität verhindern. In Atlanta attakierten Diebe 1995 geschlossene Wohnanlagen. Sie stohlen 1 Million Dollar in Schmuck, Bargeld und Silber von mindestens 90 Häusern bevor sie geschnappt werden konnten. Lokale Banden nutzen oft die Labyrinthe blockierter Straßen um die Polizei zu umgehen und ihr Gebiet zu kontrollieren.
Die "Gesundheit" von Wohngebieten ist abhängig vom Kontakt der Menschen mit unterschiedlichem Einkommen und Herkunft untereinander. Wenn sich gut-bezahlte Menschen von ärmeren abschotten, ist die Chance auf Verbesserung der umliegenden Gebiete weniger groß. Damit kann man Enklaven der Sicherheit innerhalb von "Seen des Verfalls" errichten. Gated communities sind ein Dorn im Auge bürgerlichen Lebens. Sie isolieren ganze Nachbarschaften voneinander und vom öffentlichen Leben (El Nasser 2002).
Ohne eine Gemeinschaft haben wir keine Chance unsere sozialen Probleme zu lösen, oder überhaupt die Kontrolle über sich verschlechternde Wohngebiete zu bekommen (Blakely, Snyder 1997).
Wenn öffentliche Dienstleistungen oder sogar lokale Behörden privatisiert werden und die Verantwortlichkeiten an der Grenze der Tore enden, dann ist die eigentliche Idee und die Funktion der Demokratie bedroht. Tore und Mauern, die Menschen voneinander trennen, verringern auch die Möglichkeiten der Menschen, andere zu verstehen und sich auf eine gemeinsame Sache festzulegen. Kurzum reduzieren Tore die Möglichkeiten sozialer Kontakte, und ohne diese sozialen Kontakte kann die Gesellschaft ihren Gesellschaftsvertrag noch weniger einlösen (Blakely, Snyder 1997).