4. Massentourismus

Freizeit und Tourismus in der postmodernen Gesellschaft

Die Entwicklung von Freizeit und Tourismus in der heutigen postmodernen Gesellschaft ist durch kulturelle Unterschiede, vielfältige Angebote und eine differenzierte Nachfrage gekennzeichnet.

Vielfältiges Angebot. Eine Differenzierung und gleichzeitig eine Standardisierung des Produktangebotes sowie eine zunehmende Technisierung kann im Angebotsbereich beobachtet werden. Traditionelle Destinationen und Unternehmen sehen sich hohem Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Gleichzeitig haben neue Unternehmen und Destinationen mit beträchtlichen Markteintrittsbarrieren zu kämpfen. Diese Entwicklungen führen zu einer rasant angewachsenen Vielzahl von Freizeit- und Tourismusangeboten und münden in eine nahezu unüberschaubare Zahl neuer touristischer Leistungsträger, Reiseveranstalter und -vermittler.

Die pauschale Urlaubsreise, gebucht aus dem Katalog, gilt als typisch fordistisches Merkmal des Massentourismus ab den 1970er Jahren.

Aufgaben: Nehmen Sie zu dem letzten Satz Stellung.
a) Wie kann man Tourismus und das Produktionsprinzip des Fordismus in Verbindung bringen?
b) Was folgt dann auf die pauschale Urlaubsreise gemäß den Verän- derungen in der Industrie?

 

Differenzierte Nachfrage. Der Kunde hat in unserer postmodernen Gesellschaft nun die Qual der Wahl seiner Reiseziel, aber erwartet auch, aus einer gegebenen Vielzahl von Reisen wählen zu können. Der Reisemarkt ist durch eine Fülle von unterschiedlichsten Reiseangeboten und durch harte Preiskonkurrenz gekennzeichnet, der immer neue und weiter ausdifferenzierte Teilmärkte hervorbringt. Ein neuer Typus von Tourist, von Fachleuten als multioptional und hybrid bezeichnet, möchte im Urlaub etwas erleben oder sich selbst verwirklichen.

Reisen wurden auch zu gut aufbereiteten Konsumprodukten, deren Verbrauch dem Kunden möglichst wenig Mühe bereiten soll und wie ein Big Mac auch noch an beliebigen Standorten der Welt "verzehrbar" sein müssen, wie z.B. Freizeit- und Erlebniswelten oder All-inlcusive Urlaub in Clubanlagen. Diese Orte sind Beispiele für geographische "Nicht-Orte" als boomende Hochburgen der touristischen Konsumkultur (Hopfinger 2007).

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Ausschnitt aus einer Clubanlage des Robinson Club Agadir
Ausschnitt aus einer Clubanlage des Robinson Club Agadir.
Quelle: Robinson

Aufgaben:
1. Kennen Sie solche "Nicht-Orte" aus eigenen Reisen, aus den Medien oder von Erzählungen?
2. Was bedeutet dieses geographisch Nicht-verortet sein?