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...während einer Lehrerfortbildung
Foto: Isabelle Kollar


Durch den Eingriff des Menschen in die natürliche Landschaft, in Form von Urbanisierung, landwirtschaftlicher Nutzung oder Massentourismus wird das ursprüngliche Bild der Landschaft verändert.
Diesen Veränderungen widmet sich die Lerneinheit "Landnutzung und Landnutzungswandel".

Die Lerneinheit gliedert sich in vier Kapitel:

Ziele und Inhalte der Lerneinheit "Landnutzung und Landnutzungswandel"

Mit einem kurzen einführenden "Einstieg in die Thematik", bei dem die Schülerinnen und Schüler am anschaulichen und bekannten Beispiel der Palmeninseln von Dubai, die Wortbedeutung von Landveränderung und Landgewinnung visuell kennen lernen, soll eine gemeinsame Grundlage zur Erarbeitung der weiteren Inhalte geschaffen werden. Die Begriffe Landnutzung und Landnutzungswandel werden in einer Infobox definiert und stellen die fachliche Basis dar.

Kapitel 1 - Globaler Landnutzungswandel - beschäftigt sich mit den Ursachen für die Veränderung der Landnutzung und stellt die potenzielle Vegetationsverteilung der tatsächlichen Landbedeckung gegenüber. Die Schülerinnen und Schüler sollen zukünftige Veränderungen der Landbedeckung einschätzen lernen. Zusatzmaterialien stellen Veränderungen an konkreten Beispielen dar, wie Brandrodung in den Tropen, Verstädterungsprozesse am Beispiel ausgewählter Megacities oder Massentourismus auf Teneriffa, und verknüpfen somit nicht nur die einzelnen Lerneinheiten, sondern fördern auch das vernetzte Denken der Schülerinnen und Schüler.

Kapitel 2 - Verstädterung - thematisiert das weltweite Bevölkerungswachstum und insbesondere das Wachstum von Städten. Gründe und Auswirkungen der Urbanisierung, Push- und Pull- Faktoren sowie die Marginalisierung werden am Beispiel der Städte Los Angeles, Mexico City, Johannesburg, London und Mumbai ausgeführt. Die Schülerinnen und Schüler sollen neben den zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten auch die große Bedeutung des Wachstums der Städte an der Landnutzungsänderung erkennen.

Das dritte Kapitel - Syndrome des globalen Wandels - geht auf die natürlichen und anthropogen bedingten Ursachen der Landnutzung ein. Es ist eine Art Steckbrief der global bedeutsamen Krankheitsbilder der Erde. Die Prozesse werden in die drei Gruppen: Nutzung, Entwicklung und Entsorgung, eingeteilt. Ausführliche Beispiele beschäftigen sich mit der Brandrodung in den Tropen, der Verlandung des Aralsees, dem Bergbau in Chile und den Gewächshäusern von Almeria. Ziel ist die Darstellung der Komplexität der weltweiten Umweltveränderungen.

Kapitel 4 - Massentourismus - widmet sich dem Phänomen des Landnutzungswandels durch Massentourismus. Exemplarisch wurde hierfür die Insel Teneriffa auf den Kanaren ausgewählt. Nach einer Darstellung der klimatologische und vegetationsgeographische Grundlagen und Gegebenheiten von Teneriffa werden die Auswirkungen des Massentourismus im Zeitraffer der Siedlungsentwicklung deutlich. Neben fundamentalen Daten und Fakten zum Tourismus auf Teneriffa wird die zukünftige Entwicklung des Massentourismus dort und den Ländern Spanien und Deutschland gegenübergestellt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten somit einen Vergleich zu ihrem Heimatland. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden die Folgen auf den Tourismus erläutert und ein sanfter Tourismus mit ökologischen Zielen und das nachhaltige Reisen vorgestellt. Mit persönlichen Erfahrungen, Berechnungen der Flugkosten, Reflexion des eigenen Reiseverhaltens und berühmten Zitaten knüpft das Kapitel an die Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler an.

Empfohlene Klassenstufe

Die Lerneinheit richtet sich an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe. In den Klassenstufen 10 -12 können sich die Schülerinnen und Schüler im Alter von 16-19 Jahren die Lerneinheit interaktiv erarbeiten. Es ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler mit Anleitung des Lehrers in Unterrichtsstunden oder ohne Hilfestellung die Aufgaben alleine beziehungsweise in kleinen Gruppen und in ihrem eigenen Lernrhythmus erarbeiten können. Die Lerneinheiten sind im Internet frei zugänglich und können auch als Hausaufgaben und freie Lernkontrolle eingesetzt werden.
Die gesamte Lerneinheit ist zusätzlich in englischer und französischer Sprache bereitgestellt und eignet sich somit ideal für den Einsatz im bilingualen Unterricht.

Lernziele für Schüler:

Ziel der Lerneinheit ist die Förderung naturwissenschaftlicher Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern. Statt eines "trockenen Unterrichts" mit gewöhnlichen Materialien wie zum Beispiel dem Schulbuch, soll mit dem Einsatz der interaktiven Onlinematerialien und der Fernerkundung das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen geweckt werden. Der Geographieunterricht soll für die Schülerinnen und Schüler mit diesen Themen besonders attraktiv werden.
Die Lerneinheit möchte die Möglichkeiten der Erdbeobachtung mit Satellitenbildern in den verschiedenen Themengebieten darstellen. Satellitenbildern stellen für die Schülerinnen und Schüler eine ungewöhnliche Perspektive, durch den Wechsel von der Bodensicht auf die Sicht von oben, dar. Durch die Auswertung dieser Daten wird der Prozess der Landschaftsveränderung sichtbar. Zudem ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern eine andere Sichtweise auf die Komplexität der Umweltveränderungen einzunehmen.
Ziel ist auch die Visualisierung und Veranschaulichung des Landnutzungswandels mithilfe vielfältiger Karten, Grafiken und Satellitenbildern.

Vorwissen der Schülerinnen und Schüler

Zum Einsatz der Lerneinheiten im Unterricht ist kein spezifisches geographisches Fachwissen erforderlich. Die Inhalte erschließen sich leicht bei der interaktiven Bearbeitung und bedürfen keinerlei Erklärung. Neue Wörter werden zu Beginn in den Infoboxen definiert, Hintergründe und Zusammenhänge durch die Zusatzmaterialien aufgezeigt. Alle Inhalte werden leicht verständlich eingeführt und vernetzen sich.

Die Lerneinheit ist interdisziplinär und beinhaltet Themenfelder aus den Fächern Geographie und Biologie. Es erfolgt somit ein fächerübergreifender Einsatz der Fernerkundung.

Zusatzmaterialien

Zur fachdidaktischen Aufarbeitung stehen den Lehrkräften Zusatzmaterialien und Arbeitsblätter mit Lösungen und didaktischen Kommentaren zur Verfügung.

Des weiteren besteht die Möglichkeit, nach erfolgreicher Bearbeitung einer Lerneinheit, die Inhalte beziehungsweise die gezogenen Schlussfolgerungen oder Ansätze der Schülerinnen und Schüler in Form von kleinen Präsentationen vorstellen zu lassen. So kommen die Ergebnisse der Einzelarbeit im Klassenverband ins Gespräch und liefern eventuell Anlass zu weiterführenden Diskussionen und Transferleistungen.