Müll kann die Tier- und Pflanzenwelt der Ozeane ernsthaft gefährden.
Seerobben, Vögel und andere Tiere können sich beispielsweis verfangen oder den Müll
fälschlicherweise für Nahrung halten, sich verschlucken und dadurch verhungern oder ersticken.
Müll ist zu klein als dass man ihn auf Satellitenbildern erkennen könnte.
Es gibt aber indirekte Faktoren, die mit Hilfe von Fernerkundung bestimmt werden können.
So werden die Transportwege von Müll im Ozean beispielsweise von Meeresströmungen bestimmt,
die wiederum mit Hilfe von Satellitendaten sichtbar gemacht werden können.
Foto: Wolcott Henry 2005 / Marine Photobank
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Öl im Meerwasser kann eine ernsthafte Bedrohung für die darin lebende Tier- und
Pflanzenwelt darstellen.
Öl kann mit Hilfe von Radar- und Laser-Systemen detektiert werden, die sowohl in Satelliten als auch
in Flugzeugen eingesetzt werden. Auf Radarbildern erscheinen Ölflecke schwarz.
Das Satellitenbild unten, das am 17. November 2002 aufgenommen wurde, zeigt einen Ölfleck,
der seine Quelle in dem verunglückten Tankschiff Prestige hat, das 100 km vor der spanischen
Küste liegt.
Bildquelle: ESA
Foto: Das teilweise untergegangene Schiff New Flame in der Straße von Gibraltar im August 2008.
David Parody / Marine Photobank
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Stromkraftwerke entsorgen ihre Abwärme mithilfe von Kühlwasser, das zuvor
aus lokalen Gewässern wie Flüssen, Seen oder dem Meer entnommen wurde. Wenn das Wasser nun wieder
in das Gewässer zurückgeleitet wird, weist es eine höhere Temperatur auf, was zu einem
Temperaturschock für die im Wasser lebenden Organismen führen kann.
Wassertemperaturen können mit Hilfe thermischer Infrarotsensoren ermittelt werden, die sowohl in
Satelliten als auch in Flugzeugen eingesetzt werden.
Das Bild unten zeigt eine Abwasserfahne, die mit Hilfe eines flugzeuggestützten Thermalsensors
sichtbar gemacht wurde.
Bildquelle: Geomatics Group, Environment Agency, UK
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Phytoplankton kann schädliche Algenblüten bilden, die mit Hilfe optischer
Satellitendaten erfasst werden können.
In dem Bild unten ist eine sog. Red Tide ('Rote Flut') vor der Küste von Texas
im September 2002 zu sehen.
Bildquelle: NASA
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Fischarten, die (z.B. durch Touristen) in neue Lebensräume gebracht werden,
können sich dort vermehren und heimische Arten verdrängen. In diesem Sinne können sie
als eine Form der Meeresverschmutzung betrachtet werden (dabei ist allerdings sehr entscheidend,
wie 'Meeresverschmutzung' definiert wird). So ist es beispielsweise mit dem Pazifischen
Rotfeuerfisch geschehen, der, wie sein Name vermuten lässt, im indo-pazifischen Raum beheimatet ist,
inzwischen aber auch an der Ostküste Nordamerikas verbreitet ist.
Invasive marine Arten sind so klein, dass sie auf einem Satellitenbild nicht zu sehen sind. Es gibt aber
indirekte Faktoren, die mit Hilfe der Fernerkundung sichtbar gemacht werden können.
Die Lebensräume von Fischen sind zum Beispiel von Wassertemperaturen beeinflusst. Diese können
wiederum mit Hilfe flugzeug- oder satellitengestützter thermischer Sensoren bestimt werden. Auch die
Wanderwege von Fischen können mit Methoden der Fernerkundung nachvollzogen werden: sie unterliegen
dem Einfluss von Meeresströmungen, die wiederum mt Hilfe von Satellitendaten ermittelt werden können.
Foto: Chip Baumberger / Marine Photobank
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Quiz zum Thema Meeresverschmutzung:
Was verschmutzt unsere Meere?
Und welche dieser 'Verschmutzer' sind auf Satellitenbildern zu sehen?
Ein Fenster mit der Antwort öffnet sich bei einem Klick auf das jeweilige Bild
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Größere Sedimentmengen können Lebensräume im Meer wie z.B. die der
Korallen zerstören. Der Eintrag von Sedimenten vom Land ins Meer ist oft indirekt durch den Menschen
beeinflusst. Bodenerosion ist eine der Folgen von Entwaldung und von zunehmender Intensität von
Dürren und Regenfällen, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.
Satellitenbild: Von den Wüstengebieten des Senegal im Norden zu den grünen Küstengebieten
von Guinea-Bissau, Gambia und dem südlichen Senegal (Rottöne) - einem Gebiet, das großflächig
entwaldet wurde. Die Grünfärbungen des Meerwassers in den Küstengebieten um die Inseln ist auf
Sedimente zurückzuführen, die durch die Flüsse ins Meer transportiert werden.
Bildquelle: ESA
Foto: Manfred Morgner / Wikimedia Commons
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Atmosphärische Ablagerungen sind Rückstände, die auf Luftverschmutzung
zurückzuführen sind. Abgase von Verbrennungsmotoren machen zum Beispiel etwa 13% des
Öleintrags in die Weltmeere aus (GESAMP 1993). Daher sind auch Autoabgase als eine Form der
Meeresverschmutzung zu bewerten!
Im Meerwasser angekommen ist dieses Öl aber fein verteilt, um mit Hilfe von Fernerkundungsmethoden
bestimmt werden zu können.
Foto: Wikimedia Commons
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Im Meer verschüttete Chemikalien können sowohl für Menschen als auch
für die Tier- und Pflanzenwelt der Meere giftig sein.
Wenn die Konzentration der Chemikalie(n) im Wasser relativ hoch ist (z.B. wenn in Folge eines
Schiffsunglücks grö?ere Mengen ausgelaufen sind), können sie mittels Fernerkundung erfasst
werden, z.B. mit Hilfe von flugzeuggestützten Laser Sensoren.
Foto Chemikalien: Dirk Meyer / Wikimedia Commons
Foto Metallfässer auf dem Meeresboden: Wolcott Henry 2005 / Marine Photobank
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Radioaktive Substanzen können die Tier- und Pflanzenwelt der Meere nachhaltig
beeinträchtigen.
Es gibt keine Möglichkeiten, Radioaktivität mit Methoden der Fernerkundung zu ermitteln.
Symbol: Wikimedia Commons
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Die Pazifische Auster ist an den asiatischen Pazifikküsten beheimatet.
In den letzten Jahrzehnten hat sie sich in Europa, Neuseeland, Australien und Nordamerika ausgebreitet
wo sie zum Teil der heimischen Flora und Fauna die Lebensräume streitig macht. In den meisten
Fällen wurde die Pazifische Auster vorsätzlich in fremde Lebensräume gebracht, um sie
dort zu kultivieren.
Von daher kann die Pazifische Auster als eine Form von Meeresverschmutzung bezeichnet werden
(dabei ist allerdings sehr entscheidend wie 'Meeresverschmutzung' definiert wird).
Invasive Arten und ihre Lebensräume, wie die Auster und ihre Riffe, sind zu kleinräumig um auf
Satellitenbildern ausgemacht werden zu können. Die Riffe sind aber auf Luftbildern zu sehen,
auch wenn dafür viel Erfahrung gebraucht wird. Auf dem Luftbild unten sind Austernriffe im Wattenmeer
zu sehen (dunklere Bereiche innerhalb des roten Kreises).
Bildquelle: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer
Foto der Pazifischen Auster: David Monniaux, verändert von Peter Gugerell / Wikimedia Commons
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