Ergänzung 1.1e: Übereinkommen über die Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen
von Abfällen und anderen Stoffen (London, 1972) und Protokoll von 1996
(The London Convention and Protocol)

Das London-Übereinkommen ist eines der ersten weltweiten Übereinkommen für den Schutz der Meeresumwelt vor den Aktivitäten des Menschen. Es ist seit 1975 in Kraft.

Das Ziel des Übereinkommens ist die effektive Kontrolle aller Arten von Meeresverschmutzung und die Verhütung von Verschmutzung durch im Meer abgeladenen Müll und andere Stoffe. Aktuell haben 85 Staaten das Übereinkommen unterzeichnet.

Im Jahr 1996 einigten sich die Vertragsparteien darauf, das Übereinkommen zu modernisieren. Das Resultat war das London Protocol, welches das Übereinkommen ersetzte. Nach dem Protokoll ist jede Art von Müllabladen im Meer verboten mit Ausnahme möglicher akzeptabler Abfallstoffe, die auf einer Ausnahmeliste, der sog. reverse list, aufgeführt sind.

Inhalte der Ausnahmeliste

Das London Protocol trat am 24. März 2006 in Kraft und hat aktuell 32 unterzeichnende Staaten.

Wichtige Erfolge des London-Übereinkommens und seines Protokolls

  • Das unkontrollierte Abladen und die Müllverbrennungsaktivitäten, die sich in den 1950er und frühen 1960er Jahren entwickelt hatten wurden gestoppt
  • Das Abladen bestimmter Arten von Müll wurde gestopp.
  • Verbote für das Abladen industrieller und nuklearer Abfälle und für das Verbrennen industrieller Abfälle und Klärschlamm im Meer sind in Kraft getreten
  • Richtlinien für alle Abfälle auf der Ausnahmeliste sind entwickelt worden
  • Leitlinien für die nationale Umsetzung des London Protokolls sind entwickelt worden
  • Richtlinien sind auch für die Probennahme und die Analyse von Baggergut entwickelt worden, die im Meer entsorgt werden sollen

Mehr Informationen zum London-Übereinkommen und Protokoll kann auf der Internetseite www.londonconvention.org abgerufen werden (in englischer Sprache, externer Link).