4. Invasive Arten im Meer

Endemische und invasive gebietsfremde Arten

Was würde passieren, wenn eine Eisbärenfamilie in die Antarktis gebracht würde?

Die Frage ist ernst gemeint - Nimm Dir einen Moment Zeit darüber nachzudenken!

Eisbären
Foto: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH

Bekanntlich leben Eisbären in der Arktis. Sie sind an extrem niedrige Temperaturen angepasst. Um Überhitzung zu vermeiden bewegen sie sich langsam. Da die Temperaturen in der Antarktis ähnlich denen sind, welche die Eisbären gewohnt sind, kämen sie vermutlich mit dem Klima gut zurecht. Aber wie sieht es mit ihrer Ernährung aus?

Eisbären ernähren sich überwiegend von Robben. Sie benötigen täglich durchschnittlich 2 kg Fett um überleben zu können. An den Eislöchern harren die Jäger oft stundenlang aus, bis eine Robbe zum Luftholen an die Oberfläche kommt, und erlegen dann die Beute durch blitzschnellen Zugriff mit Gebiss und Pranken. Diese Methode ist zeitaufwendig und benötigt eine Menge Ausdauer.

Nachdem unsere Eisbären-Familie in die Antarktis gebracht wurde, würde sie daher möglicherweise beginnen Pinguine zu jagen, da diese sich an Land relativ langsam fortbewegen. Die Pinguin Populationen würden langsam aber sicher zurück gehen während der Eisbär sich vermehrt. Nach einigen jahrzehnten wäre der Pinguin in der Antarktis ausgestorben.

Comic - Eisbären in der Antarktis
"Großartig! Diese Dinger haben keinen blassen Schimmer wer wir sind!"
Quelle: David Farley

Alle Tiere und Pflanzen leben in spezifischen Habitaten (Lebensräumen) mit ausgeprägten physikalischen, chemischen und biologischen Charakteristika, die sich von den Eigenschaften der umegebenden Lebensräume unterscheiden. Der Eisbär bevorzugt Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts. Der gemeine Delfin hingegen braucht Wassertemperaturen, die nicht unter 10° C fallen. Korallen benötigen sogar Mindestemperaturen von 20° C um überleben zu können. Die gemeine Strandkrabbe kann in Salz- oder Brackwasser leben, wohingegen einige Seegrass-Arten für optimales Wachstum einen hohen Salzgehalt benötigen.

Alle Tier- und Pflanzenarten sind an die Umweltbedingungen ihres Lebensraumes adaptiert, des Lebensraumes, in dem sie sich entwickelt haben, in dem sie endemisch sind.


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Arten, die ursprünglich aus einem anderen Gebiet stammen, werden als gebietsfremde Arten bezeichnet. Die englische Bezeichnung hierfür ist 'alien species', was nicht zwangsläufig etwas mit kleinen grünen Männchen zu tun haben muss.
In ihren ursprünglichen Habitaten leben alle Organismen mit ihren Feinden im Gleichgewicht. Auch durch Krankheiten und andere Interaktionen mit dem Ökosystem regulieren sich Wachstum und Rückgang von Populationen. Werden Tier- oder Pflanzenarten in eine neue Umwelt gebracht beginnen sie, mit dem neuen Ökosystem zu interagieren. Viele Arten fügen sich ohne größere Vorkommnisse in neue Systeme ein. Aber oft kommt es zu fundamentalen Veränderungen in der Struktur und Funktion des Ökosystems. Gebietsfremde Arten können häufig besser überleben als einheimische Arten. Die Folge ist ein erhöhter Kompetenzkampf zwischen den einheimischen Arten. Wenn eine gebietsfremde Art dominanter ist, kann das zur Folge haben, dass ihr einheimisches Gegenstück in ihrer Ausbreitung eingeschränkt oder sogar vom Aussterben bedroht wird. Ab diesem Punkt werden gebietsfremde Arten als schädlich oder invasiv bezeichnet.

Der Eisbär ist eine endemische Tierart der Arktis. Wenn er in die Antarktis gebracht würde, wäre er dort eine gebietsfremde Art. In dem Moment, wo er anfinge Pinguine zu fressen, würde er die Umwelt nachteilig verändern. Er wäre somit zu einer invasiven Art geworden.

Unter den 1,75 Millionen auf der Erde bekannten Tier- und Pflanzenarten sind etwa 230.000 Arten, die im Meer leben.

Ungefähre Zahl der beschriebenen oder benannten Arten, unterteilt in ihre Hauptgruppen
Ungefähre Zahl der beschriebenen oder benannten Arten, unterteilt in ihre Hauptgruppen.
Quelle: Encyclopædia Britannica Online
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