4. Invasive Arten im Meer

Die Verbreitung invasiver Arten in den Weltmeeren

Invasive Arten kommen in allen Meeren der Welt vor. Sie sind besonders in Küstengebieten in und um Häfen verbreitet, da die meisten von ihnen mit Schiffen transportiert wurden (der Transport gebietsfremder Arten ist auf den folgenden Seiten dargestellt). Die am stärksten von 'Eindringlingen' betroffenen Meere sind der Nordatlantik, der Nordpazifik und der östliche Indopazifik (siehe Karte unten). Im Nordatlantik sind beispielsweise 240 gebietsfremde Arten bekannt, von denen 57% schädlich oder invasiv sind (Molnar et al. 2008). Unter den invasiven Arten im Meer sind Fische, Muscheln, Algen, Kräuter und Seegräser.

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Anzahl mariner invasiver Arten
Karte der globalen Verbreitung invasiver Arten nach ihrer Anzahl in verschiedenen Küsten-Ökoregionen. Die dunkleren Rottöne stehen für eine höhere Anzahl von Arten mit einem großen Einfluss auf die lokalen Ökosysteme. Ökoregionen mit gebietsfremdem Arten, die als weniger schädlich eingestuft wurden sind in blau dargestellt.
Quelle: Molnar et al. 2008


Marine oder Küsten-Ökoregionen sind Gebiete, die eine relativ homogene Zusammensetzung von Arten aufweisen, die sich eindeutig von der Zusammensetzung der Arten angrenzender Gebiete unterscheidet (Spalding et al. 2007).

Einige invasive Arten im Meer sind ursprünglich keine Meeresbewohner gewesen.

Die Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) lebt beispielsweise überwiegend im Süßwasser. Mit Beginn der Paarungszeit wandert sie jedoch Fluss abwärts zum Meer. Die Wollhandkrabbe ist in der Region von der Provinz Fukien in China bis zu den Küsten Koreas beheimatet.

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Chinesische Wollhandkrabbe
Diese Chinesische Wollhandkrabbe wurde im Chesapeake Bay im Osten der USA gefangen.
Foto: Gregory Ruiz / Smithsonian Environmental Research Center

Im Jahr 1912 wurde ein Exemplar in der Aller, einem Zufluss der Weser in Deutschland gefunden. Seither hat sich die Wollhandkrabbe über ganz Europa ausgebreitet, von Nordfinnland bis Südfrankreich hin bis zum nordamerikanischen Kontinent. Bei der Migration können junge Wollhandkrabben bis zu 1500 km zurücklegen, während sie ihre eigentliche Größe erreichen. Sie sind außerdem in der Lage, trockenes Land zu überqueren, um neue Flusssysteme zu erreichen.

Die Chinesische Wollhandkrabbe - ein asiatische Krabbe in London