3. Eutrophierung und Gesundheit   (4/5)

Vier Hauptgruppen der Algen bilden schädliche Algenblüten

Flagellaten (Dinoflagellaten eingeschlossen), Diatomeen, Blaualgen, und Coccolithophoren. Ihre Konzentration kann stark schwanken: Eine Blüte kann aus 200 oder 2 Millionen Algenzellen pro Liter Meerwasser bestehen. Auch bei einer erhöhten Konzentration von Algenzellen, die an einem Substrat, wie einem Seegras-Halm oder einem Stück Tang, befestigt sind, kann es sich schon um eine Blüte handeln.

1. Flagellaten / Dinoflagellaten

Flagellaten sind einzellige Organismen, die normalerweise organische Zellwände besitzen. Sie bewegen sich mit Hilfe peitschenartiger Anhänge fort und können sich in der Wassersäule auf und ab bewegen, wobei sie 15 bis 20 Meter an einem Tag zurücklegen können.

Dinoflagellaten machen schätzungsweise einen Anteil von 70% aller schädlichen Algenarten aus. Sie können in Konzentrationen von über einer Million Zellen pro Milliliter blühen. Viele dieser Organismen enthalten farbige Pigmente, weshalb das Wasser zum Zeitpunkt der Blüte farbig erscheint. Aufgrund dieser Beobachtung werden die Begriffe Rote Flut oder Braune Flut verwendet. Es gibt jedoch auch farblose Arten von Dinoflagellaten.

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Durch Dinoflagellaten verursachte Rote Flut vor dem Anleger des Forschungszentrums Scripps Institution of Oceanography in La Jolla (Kalifornien).
Foto: Alejandro Díaz / Wikimedia Commons

2. Diatomeen

Diatomeen sind einzellige Algen, die auch in Kettenform aneinander geheftet vorkommen. Ihre Zellwände bestehen aus Kieselsäure, einem glasartigen Material, aus dem sich schalenförmige Strukturen bilden. Diatomeen können an der Wasseroberfläche schwimmen oder tief in das Meerwasser absinken.

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Beispiel vieler verschiedener Algenarten, hauptsächlich Diatomeen.
Quelle: De Vleet


3. Blaualgen

Blaualgen (auch Cyanobakterien genannt) zählen zu den ältesten Bakterienarten der Welt und es wird angenommen, dass sie bei der Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff eine wichtige Rolle gespielt haben. Bis heute stellen sie einen bedeutenden Bestandteil des marinen Stickstoffkreislaufes dar.

Cyanobakterien besitzen, wie andere Algen auch, Pflanzenpigmente, es fehlt ihnen aber an einer internen Mikrostruktur, wie sie bei Diatomeen und Flagellaten vorhanden ist. Einzelne Zellen, Filamente, oder Kolonien schwimmen oft an der Oberfläche des Meeres und sind üblicherweise blau-grün gefärbt.

Summer bloom in the Baltic Sea
Sommerblüte in der Ostsee.
Quelle: NASA
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4. Coccolithophoriden

Coccolithophoriden sind mit Platten aus Calciumcarbonat (Coccolithen genannt) bedeckte, einzellige Algen. Während intensiver Blüten geben die Coccolithen dem Meer eine milchig-weiße oder türkise Farbe. Der Prozess des Absetzens abgestorbener Coccolithophoriden am Meeresboden führt langfristig zur Bildung von Kreide und Kalkstein.

coccolithophore bloom
Das MODIS-Bild zeigt eine Phytoplanktonblüte (hauptsächlich aus Coccolithophoriden bestehend) entlang des Randes des Kontinentalschelfs südwestlich von Cornwall in Großbritannien.
Quelle: NOC