Weitere Auftriebsgebiete - im Südlichen Ozean und anderswo
Auftriebsphänomen im Südlichen Ozean
In den letzten Jahren haben Wissenschaftler erkannt, dass der Südliche Ozean eine sehr wichtige Rolle bei der Vermischung von Oberflächen- und Tiefenwasser im Meer spielt. Auftrieb in großem Umfang geschieht gewöhnlich in Gebieten, in denen ganzjährig starke Ostwinde rund um den antarktischen Kontinent wehen.
Diese Winde treiben erhebliche Wassermassen von der Küste der Antarktis Richtung Norden. Wie beim Küstenauftrieb auf der Südhalbkugel wird dabei Oberflächenwasser durch Tiefenwasser ersetzt. In dieser Region ist das Wachstum von Phytoplankton wegen Lichtmangel dennoch eingeschränkt: gewöhnlich gibt es nur während des australischen Sommers genügend Licht für eine Phytoplanktonblüte.
Andere Ursachen von Auftriebsphänomen
Wirbelströme
Wenn Wirbel entstehen und sich durch die Meere bewegen, treiben sie nährstoffreiches Wasser nach oben. Meistens sind es Wirbel mit einer negativen 'sea surface height'-Signatur (d.h. eine Delle in der Oberfläche, wo das Wasser kälter ist als die Umgebung), die für einen Auftrieb sorgen, während Wirbel mit einer positiven 'sea surface height' (Beulen in der Oberfläche, warme Wirbel) das Gegenteil bewirken, also warmes Oberflächenwasser nach unten ziehen.
Die Gesamtwirkung der Wirbel (und anderer dynamischer Erscheinungen im Ozean wie z.B. die sogenannten Rossby-Wellen) auf das Wachstum von Phytoplankton in den Weltmeeren ist noch nicht vollständig erforscht. Mit diesem Thema beschäftigen sich viele Meeresforscher.
Zusammenspiel von Meeresströmungen
Schließlich wird Auftrieb auch durch das Zusammenspiel zweier Meeresströme verursacht. Ein Beispiel hierfür ist das Küstengebiet von Brasilien und Argentinien im Südwestatlantik. Dort trifft der warme, zum Südpol gerichtete Brasilstrom auf dne kalten, zum Äquator gerichteten Malvinasstrom (ein Ableger des Antarktischen Zirkumpolarstroms). Beide Strömungen verursachen eine regelrechte Explosion von Phytoplanktonblüten.