Bodenerosion (2/2)
Bodenerosion
Die Bodenerosion hat sowohl vor Ort als auch außerhalb der erodierten Fläche Auswirkungen. Die Effekte vor Ort sind an dem Standort zu beobachten, an dem der Boden abgetragen wurde. Bei fortgeschrittener Bodenerosion fehlt die ganze obere Bodenschicht und das darunterliegende Gestein wird freigelegt.
Der Oberboden ist für das Pflanzenwachstum grundlegend, da die Pflanzen Nährstoffe und Wasser daraus erhalten. Zudem ermöglicht seine lockere Struktur das Wachsen von Wurzeln, die, abgesehen von der Ernährung, den Pflanzen auch dazu dienen, sich aufrecht zu halten und in die Höhe zu wachsen.
Die nicht vor Ort auftretenden Effekte betreffen diejenigen Gebiete, in denen sich der erodierte Boden abgelagert. Wasser zählt zu den wichtigsten Transportmedien, denn Boden wird oft in Bächen und Flüssen mitgeführt. Ist dies der Fall, setzt sich der Boden an Stellen ab, an denen die Fließgeschwindigkeit des Wassers verlangsamt ist. Dazu kommt es in engen Biegungen des Flusslaufes sowie im Bereich eines Flussdeltas, wo der Fluss ins Meer fliesst. Die Ablagerung von Boden in Flüssen kann dazu führen, dass sich deren Tiefe, Breite und Fließgeschwindigkeit verändert, was wiederum zu zusätzlichen Nebenerscheinungen führt. Fischpopulationen können dabei beeinträchtigt werden, ebenso die am Ufer wachsende Vegetation. Des Weiteren weist das ins Meer fließende Frischwasser andere Eigenschaften auf, die von der veränderten der Flussstruktur herrühren.
Erodierter Boden ist reich an organischem Material und Nährstoffen. Der abgetragene Boden kann aber auch chemische Rückstände von Düngemitteln oder Pestiziden enthalten, die nahe den Gebieten eingesetzt wurden, aus denen der erodierte Boden stammt. Diese Chemikalien können zur Verschmutzung der Flüsse führen und die biologische Vielfalt derjenigen Organismen stören, die im Fluss oder an seinen Ufern leben, in den Seen, die von dem Fluss gespeist weden oder sogar im Mündungsbereich des Flusses ins Meer.
Bodenerosion hat für Mensch und Umwelt unerwünschte Folgen. Der Verlust des Oberbodens schränkt das Pflanzenwachstum ein oder macht es unmöglich. Daher sind stark erodierte Flächen nicht für den Ackerbau geeignet. Darüber hinaus wirkt sich die Entfernung von Oberboden aus einem Gebiet und seine Ablagerung in einem anderen stark auf diese Ökosysteme aus, worunter Mikroorganismen-, Pflanzen- und Tierpopulationen und der Artenreichtum dieser Ökosysteme leiden.
Frage: Warum ist das Meerwasser in der Nähe des Flussdeltas bräunlich gefärbt?