Temperaturtrend im Wattenmeer 1:
Jahres- und Monatsmittel

Szenario

Wie jedes Jahr im Spätwinter überlegen wir uns in der Familie, wohin es in den Sommerferien gehen soll. Meine Mutter möchte gerne in die Berge zum Wandern, meine Schwester lieber an die See, und mein Vater wäre am liebsten zu Hause in seinem Garten. Letztes Jahr war der Urlaub an der Ostsee total verregnet, meint er, dazu hat er keine Lust mehr.

Eigentlich würde ich trotzdem gerne an’s Meer und baden. Und außerdem habe ich gehört, dass es an der Nordsee immer wärmer wird, wegen des Klimas. Ob das stimmt?

Beim Surfen im Internet finde ich Temperaturdaten, von der Uni Oldenburg an der Nordsee bei Spiekeroog gemessen. Die Messwerte sind Mittelwerte für jeden Monat. Aber da es ja im Sommer warm und im Winter kalt ist, schwanken sie sehr stark über das Jahr. Also, so einfach kann man daraus nicht ablesen, dass es immer wärmer werden soll.

Das müssen wir uns genauer ansehen!

Die Daten habe ich heruntergeladen und hier abgelegt. Sie beginnen im Oktober 2002 und reichen bis März 2009. Die Spalten enthalten jeweils das Jahr, den Monat im Jahr, die Luft- und Wassertemperatur und den Salzgehalt des Meerwassers, immer bei Spiekeroog gemessen.

Messstation der Universität Oldenburg im Wattenmeer bei Spiekeroog. Links im Bild der Forschungskutter Senckenberg.

Fragen

Wir wollen herausfinden, ob die Temperaturen in der Luft und - wenn man baden will, noch wichtiger - im Wasser von Ende 2002 bis Anfang 2009 gestiegen sind.

Überlegen Sie sich, wie man aus den Monatsmitteln ein Jahresmittel für die Temperaturen bestimmen kann. Zeichnen Sie in eine Grafik die berechneten Jahresmittelwerte als Punkte über der Zeitachse mit Jahresmarken von 2003 bis 2008 ein. Legen Sie nach Augenmaß eine Gerade durch die Punkte, so dass der Abstand der Punkte zur Gerade möglichst gering erscheint. Findet man einen Trend zu höheren Temperaturen?
Vielleicht interessieren uns aber die Jahresmittel gar nicht so sehr, da wir ja immer im Sommer an die Nordsee fahren und uns deshalb auch eher für die Temperaturen im Juli interessieren. Zeichnen Sie in eine neue Grafik die Temperaturen im Juli für jedes Jahr und nach Augenmaß eine Gerade ein. Ist es über die Jahre im Juli nun wärmer geworden?
Wie ist es mit den Temperaturen im Januar, im April und im Oktober? Zeichnen Sie auch diese Zeitreihen in eine Grafik ein. Wie beurteilen Sie Ihr Ergebnis?
Wenn es regnet, verdünnt der Regen das Meerwasser. Dann sollte der Salzgehalt abnehmen. Berechnen Sie die Jahresmittel für den Salzgehalt und zeichnen Sie die Ergebnisse in eine Grafik wie in Aufgabe 1). Zeichnen Sie auch die Werte für Januar, April, Juli und Oktober ein. Wählen Sie in der Grafik für die vertikale Achse einen Wertebereich des Salzgehalts so, dass der vorhandene Platz auf dem Papier so gut wie möglich genutzt wird und man einen Trend - wenn es ihn gibt - auch tatsächlich erkennen kann.

Übrigens findet man im Internet auch ganz aktuelle Messwerte, bei Spiekeroog gemessen; so kann man den Urlaub gut planen!