Johannesburg

Die Stadt schoss buchstäblich aus dem Boden und vergrößtert sich schnell, befeuert durch die Erschließlung großer Goldvorkommen. Sie wuchs bis an die Ausgrabungsstätten heran. Heute ist Johannesburg das Resultat verschiedener typisch afrikanischer Umstände: als ehemalige britische Kolonie und mit engen Verbindungen zum Apartheitsregime, ist die Stadt heute ein Schmelztiegel für ein neues Afrika. Zudem wächst die Stadt auch in ihrer Bedeutung als Handels- und Bankenzentrum.

Das Zentrum Johannesburgs erscheint als feinkörniges Muster (verursacht durch die Schattenwürfe der Hochhäuser in der Innenstadt) in der Bildmitte.

In der südlichen Randzone Johannesburgs breitet sich ein Gebiet heller, eckiger Flecken aus. Diese Flecken markieren die großen Abraumhalden der Goldgrabungen, die abgetragenen Steine verbleiben nach der Goldentnahme aus den zahlreichen Goldminen vor Ort. Einige der Halden sind so groß, das ein Open-Air-Kino auf einer Halde errichtet wurde. Benachbarte Industriegebiete schließen sich an die Halden in gesamten Bereich der Aufnahme an.

Die grüne Zone (oben rechts im Bild) stellt die begrünten nördlichen Vororte dar, in denen Hunderte Quadartkilomenter Grasland seit der Gründung Johannesburgs im Jahre 1886 stufenweise aufgeforstet wurden. Kleine helle Flecken in dieser baumreichen Region sind, typisch für jede westliche Großstadt, Geschäfts- und Einkaufszentren.

Im Kontrast dazu ist ein großes Ghetto (gegründet von der ehemaligen südafrikanischen Regierung), typisch für die Verstädterung in Entwicklungsländern, in der grauen Zone im Bild links unten zu erkennen (das berühmte Township Soweto). Soweto erscheint auf der Aufnahme fast baumlos, ausgenommen die geschützten Täler (NASA).

Wie die Beschreibung der Aufnahme zeigt, ist Johannesburg klar räumlich geteilt, jede Bevölkerungsgruppe lebt in eigenen Wohngebieten, die durch grüne Gürtel und sorgfältig geplante Arbeitstätte und Transportmöglichkeiten getrennt sind.

Der Stadtteil Sandton, heute das wirtschaftliche und finanzielle Zentrum, war Anfang des 20ten Jahrhunderts bei den reichen Johannesburgern für seine Landstände und Freizeitaktivitäten beliebt. Heute präsentiert sich die Stadt selbst als Afrikas Weltstadt (Bremner 2007, Sudjic 2007).

Johannesburg kann wie jede afrikanische Stadt nicht so leicht wie europäische Städte kategorisiert werden, da unterschiedliche Entwicklungen und Umstände sich gegenseitig bedingen. 22,7% der gesamten Bevölkerung sind jünger als 14 Jahre, nur 4% der Bevölkerung erreichen überhaupt das Alter von 65 Jahren. Trotz 600 bewachter Wohnanlagen, geschützt duch 1.100 Kontrollstellen, leben 24,1% der Bevölkerung Johannesburgs unterhalb der Armutsgrenze. Tragische Einbrüche in der Einwohnerzahl werden durch Todesfälle von HIV/ AIDS und Tuberkulose hervorgerufen. Trotzdem legt die Stadt großen Wert auf symbolische Veranstaltungen, insbesondere auf die Fußballweltmeisterschaft 2010 (Bremner 2007, Sudjic 2007)

Zitate über Gated Communities in Johannesburg [EN]:

• "Johannesburg is a city in which the malls and gated communities typically associated with southern California have been given their most baroque [pronounced] ".
• "In some ways, Johannesburg's gated settlements, literal re-creations of medieval walled cities, could be seen not as a reflection of American suburbs, but as predictions for what they may one day be like" (Sudjic 2007).

Aufgaben: 1. Erstellen Sie eine Skizze der Aufnahme und beschriften Sie die unterschiedlichen Gebiete.
2. Recherieren Sie im Internet passende Fotoaufnahme zu den einzelnen im Text genannten Gebieten und stellen Sie damit eine Collage zusammen.
3. Vergleichen Sie die Aufnahme mit dem Foto Johannesburgs von 1896 und der obigen Karte. Können Sie die unterschiedlichen Gebiete auf der Aufnahme erkennen?