Ergänzung 1.7: Strahlungsgrößen und Radiometrie      (5/9)

Die Bestrahlungsstärke (engl.: irradiance)
und die spezifische Ausstrahlung (engl.: exitance)

Die Betrahlungsstärke E rad entspricht der auf eine Fläche A einfallenden Strahlungsleistung ϕ:

E rad = ϕ A

Zur Unterscheidung von der Photonenenergie E wird für die Bestrahlungs­stärke das Formelzeichen E rad genutzt.

Formelzeichen: Erad
Maßeinheit: Watt durch Quadratmeter, [ E rad ]= W m 2

Die Fläche kann selbst auch ein Strahler sein. Dann ist die spezifische Ausstrahlung M gleich der von der Fläche abgegebenen Strahlungsleistung:

M= ϕ A

Die für die Bestrahlungsstärke genannten Beziehungen gelten sinngemäß auch für die spezifische Ausstrahlung.

Beispiele

Gleichungen


Messverfahren zur Bestimmung der Bestrahlungsstärke Erad ergeben sich aus den früheren Angaben zur Messung der Strahlungsleistung.

Die Definition von Erad in der linken Spalte bezieht sich auf Strahlung, welche auf eine ebene Fläche trifft. Daher wird diese skalare Größe als ebene Bestrahlungsstärke bezeichnet.

Es gibt eine weitere Definition, die explizit als skalare Bestrahlungsstärke Eo bezeichnet wird. Sie berücksichtigt die aus allen Richtungen an einem Raumpunkt ankommende Strahlungsleistung:

Formelzeichen: Eo
Maßeinheit: Watt durch Quadratmeter, [ E o ]= W m 2

Ein Messverfahren erfordert offenbar einen kugelförmigen Detektor und die Bestimmung der Strahlungsleistung auf seiner Oberfläche; dies lässt sich jedoch praktisch nicht umsetzen. Anordnungen, welche eine Messung erlauben, werden in einer folgenden Ergänzung votgestellt.

Als Drittes ist die vektorielle Bestrahlungsstärke E zu nennen, die aus den Komponenten der Bestrahlungsstärken in die Raumrichtungen besteht:

E =( E x , E y , E z )

Die Gershun-Gleichung verknüpft die vektorielle und die skalare Bestrah­lungs­stärke mit dem Absorptionskoeffizient a des Mediums, in dem sich die Strahlung ausbreitet:

E =( E x x + E y y + E z z )=a E o

Intuitiv leuchtet ein, dass die Schwächung der Bestrahlungsstärke, darge­stellt durch ihre Divergenz E (die Divergenz charakterisiert Quellen und Senken in einem Vektorfeld), von der Strahlungshöhe Eo und dem Absorptionskoeffizient abhängt. Eine formale Begründung der Gleichung wird in der Ergänzung 1.8 über den Strahlungstransport angegeben.